Unser fünftes Schützenkönig-Schießen 2020

Am 10.10.2020 trafen sich 13 Männer und 5 Frauen im Anschussschießstand des Schießsportzentrums Suhl-Friedberg, denn im Jahresplan des 1. Suhler Großkaliber-Schützenverein e.V. stand die Austragung des Schießens um den Schützenkönig und als Rahmenprogramm eine schießsportliche Herausforderung für die Familienangehörigen und Freunde, den Besten unter sich zu ermitteln.

Mit der Vorverlegung dieses Wettkampfes vom Monat November in den Monat Oktober, wollten wir den eventuellen Wetterkapriolen eines frühen Wintereinbruchs aus dem Weg gehen und die letzten Sonnenstrahlen des Herbstes nutzen.
Leider ging unser „Wetterkonzept“ in diesem Jahr nicht ganz so auf, denn anfänglich störte ein feiner Nieselregen den Aufenthalt im Freien und das geplante Grillen musste zeitlich etwas nach hinten verschoben werden. Die Temperaturen waren dann doch eher novemberlich, aber später lachte dann doch noch die Sonne ein wenig VOM Himmel herab.
Wie in den Jahren zuvor, wurde der Schießwettkampf mit der 9-mm-Pistole ausgetragen, im Vorkampf nach fünf Schuss Probe, mit noch einmal fünf Schuss in der Präzisionswertung auf einer Entfernung von 25 Metern.

Im Anschluss durften dann die besten acht Vereinsschützen, bzw. die sechs Schützen aus dem Rahmenprogramm, aus einer Entfernung von 15 Metern auf einer Replik von einer historischen Schießscheibe um die Königsehren bzw. um den Besten des „Rahmenprogramms“ schießen.
Von Beginn an war das Schießen spannungsgeladen, denn von den 12 Vereinsschützen wollte schon jeder die Qualifikation für den Königsschuss schaffen, aber auch im Rahmenprogramm galt es, sich anzustrengen, denn zum finalen Wertungsschuss wurde in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung aus dem Vorkampf geschossen, welches ja in gewisser Weise auch einen kleinen psychologischen Vorteil bedeuten kann, wenn man weiß, wie die Schützen vor ihm oder vor ihr geschossen haben.

Den Schützen aus dem Rahmenprogramm wurde dann schon traditionell der Vortritt zum finalen Schuss gegeben.
Die ersten drei Schützen aus dieser Gruppe verzweifelten nach Abgabe ihrer Schüsse ein wenig, denn ihre Scheiben blieben ohne Treffer, so dass man schon Vermutungen anstellte, „unkaputtbare“ Scheiben vor sich gehabt zu haben.
Aber bereits Ute Höhn, die Ehefrau unseres amtierenden Schützenkönigs aus dem Jahr 2019, ließ als dritte Schützin aufhorchen, denn mit einer „8“ als Treffer, legte sie schon eine gehörige Hausnummer vor, die den zwei folgenden Teilnehmern garantiert etwas Aufregung verschaffte. Schließlich wollte doch jeder von den verbliebenen zwei Schützen den Hauptpreis mit nach Hause nehmen.
Der Zweite aus dem Vorkampf, Jürgen Kannemann, machte mit seinem Wertungsschuss einer „10“ deutlich, dass er große Ambitionen hat, als Sieger aus dem Wettkampf hervorgehen zu wollen.
Als letzter und Wertungsbester aus dem Vorkampf mit 40 Ringen, trat dann der Sieger aus dem Vorjahr an die Schusslinie, aber doch schon sichtlich nervös, ob er die Erwartungshaltung seiner Lebensgefährtin und Vereinsschützin Nicola Memm erfüllen, und den Hauptpreis gewinnen kann.
Um die Nervosität nicht noch weiter zu vergrößern, behielt die Wettkampfleitung das vorherige Ergebnis erst einmal für sich, welches Sebastian Bauer aber nicht unbedingt ruhiger machte, denn ihm gelang nur ein Treffer auf der Scheibe und somit belegte er damit den Platz 3.
Den 2. Platz erkämpfte sich Ute Höhn und verdienter Sieger, mit seinem Schuss in das Zentrum der Schießscheibe, wurde Jürgen Kannemann.
Dem Sieger winkte eine Jumboflasche Riesling Sekt von Rotkäppchen und die beiden Platzierten gewannen je eine Jumboflasche Sekt -Trocken- von Rotkäppchen. Alle Flaschen waren zusätzlich noch mit einer kleinen Nascherei versehen.

Dann kamen die acht qualifizierten Vereinsschützen an die Reihe, von denen Nicola Memm den Anfang machte und eine gute „6“ mit ihrem Wertungsschuss schaffte.
Nun ging es zügig voran, und nachdem der zweite Schütze im Finalschießen die Scheibe verfehlte schoss Rosita Hille gleich einmal eine sehr gute „9“.
Aber es mussten ja noch fünf weitere Schützen ihr Können unter Beweis stellen. Als nächstes kam der amtierende Schützenkönig von 2019, Detlef Höhn, an die Reihe. Er haderte auch etwas mit seinem Nervenkostüm und schoss eine „7“. Damit stand schon einmal fest, dass er seinen Titel nicht verteidigen konnte. Reiner Klemt, ein sicherer Schütze, der ebenso wie Detlef Höhn 35 Ringe aus dem Vorkampf geschossen hatte, schoss, ebenso wie Rosita Hille, eine „9“ und damit war die Spannung wieder ganz groß, wessen Treffer war wohl näher am Zentrum und außerdem warteten noch zwei Schützen auf ihre Chance.
Der Nächste war dann Stefan Höhn, er hatte 40 Ringe in der Qualifikation geschossen, aber auch er zeigte Nerven, machte es seinem Bruder gleich, und schoss eine „7“.
Ja, nun kam die Entscheidung ganz nah, als Lutz Hille, als Vorkampfbester mit 41 Ringen, seinen „Königsschuss“ abgab – eine „9“, aber sein Treffer war weiter entfernt, als bei den anderen beiden Finalisten.

Damit galt es nun denjenigen zu ermitteln, welcher mit seinem Treffer am nächsten zum Zentrum lag.
Unser Präsident hielt sich dann bei der Kontrolle der Scheiben zurück, denn schließlich ging es um einen Wertungsschuss seiner Frau. Die Überraschung war dann um so größer, als Reiner Klemt und Stefan Höhn gemeinsam verkündeten, dass Rosita Hille mit ihrem Treffer am nächsten zum Zentrum lag und demzufolge den Königsschuss abgegeben hatte!
Damit hatten wir im Verein unsere erste Schützenkönigin, welche bei ihrer Proklamation von unserem Präsidenten die Schützenkette umgehängt bekam und als Siegprämie eine Jumboflasche Riesling Sekt überreicht bekam.

Zum 1. Ritter wurde der Zweitplatzierte Reiner Klemt geschlagen und zum 2. Ritter auf dem 3. Platz wurde Lutz Hille diese Ehre zu teil. Beide erhielten ebenfalls je eine Jumboflasche Sekt.
In den nächsten Tagen werden die Urkunden vom Königsschießen noch gedruckt und nachgereicht.
Da wir ja nicht nur das Schützenhandwerk beherrschen, auch die Geselligkeit unser Eigen nennen können, konnte unser diesjähriger „Grillmeister“ Reiner Klemt, 50 Bratwürste an den Mann und die Frau bringen und der von unseren Mitgliedern Nicola Memm und Rosita Hille angerichtete Nudel- und Kartoffelsalat schmeckten den hungrigen Schützen zur Thüringer Bratwurst, denn zwischenzeitlich hatten sich die Regenwolken wieder verzogen.

Unser Präsident konnte bei der Auswertung und Königsproklamation wieder einmal ein positives Fazit über die aktivsten Mitglieder ziehen, auch wenn es noch genügend offene Fragen bei der Nutzung der Schießstände im Schießsportzentrum für unseren Verein zu klären gibt.

Das Schießen um den Schützenkönig 2020 ist nun Geschichte und in diesem Jahr gibt es gleich drei bemerkenswerte Feststellungen zu diesem Event:

  1. Wir haben nunmehr zum fünften Mal in unserer Vereinsgeschichte dieses Schießen durchgeführt.
  2. Zu diesem kleinen Jubiläum hat sich zum ersten Mal eine Frau gegenüber der gesamten Männerriege durchsetzen können und wir haben unsere erste Schützenkönigin!
  3. Mit 18 Startern in beiden Startgruppen haben wir auch einen Teilnehmerrekord aufgestellt, denn so viele Schützen hatten sich bisher noch nicht am Königsschießen beteiligt und dies unter den Bedingungen der uns durch die Corona-Pandemie auferlegten Einschränkungen.

Es wurde allen Anwesenden Dank und Anerkennung für ihr Engagement und den erreichten Ergebnissen ausgesprochen und die verbliebenen Mitglieder mit ihren Angehörigen bekundeten, dass es wieder einen riesigen Spaß gemacht hat, auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie mit seinen Beschränkungen, sich wieder einmal schießsportlich betätigt haben zu können.

Wir hoffen nun alle, dass im nächsten Jahr wieder mehr Aufmerksamkeit dem Sportschießen vergönnt ist und die Corona-Pandemie in ihre Schranken verwiesen werden konnte.

Das Präsidium

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